Der Arbeitskreis Gewaltprävention/ Jugendkriminalität, der Anfang 2008 im SPD-Kreisverband Reutlingen gegründet wurde und inzwischen regional mit Vertretern aus Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalb-Kreis besetzt ist, war zu Besuch im Seehaus in Leonberg.

Die dortige, vom Verein Prisma e.V. getragenen Jugendeinrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen, die straffällig geworden sind, eine zweite Chance zu eröffnen. Mit der Möglichkeit, einen Schulabschluss und das erste Lehrjahr in einem handwerklichen Beruf zu bekommen, zeigt die Einrichtung Perspektiven auf. Dabei werden die jungen Menschen in einem familiären Umfeld gefördert, aber auch gefordert. „Es ist beeindruckend, welchen Willen die jungen Menschen entwickeln, um wieder mit beiden Beinen auf den Füßen zu landen“, so Wolfgang Vöhringer, Polizist und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Grafenberg.
Die Einrichtung verlangt von den Jugendlichen ein hohes Maß an Disziplin, Verantwortung und Kritikfähigkeit. Sie vermittelt dabei demokratische Werte, Perspektive und Selbstbewusstsein. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir mit unserem Konzept auch bei der an Zahlen ablesbaren Entwicklung gute Werte zeigen“, so der Leiter der Einrichtung, Tobias Merckle, der darauf hinwies, dass mit dem Konzept der Einrichtung dem Prinzip der negativen Gruppendynamik, wie sie in den Gefängnissen oft stattfinde, eine positive entgegensetzt werde.
„Es war sehr beeindruckend,“ so der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Weigle am Schluss der Führung durch die Einrichtung, „das Seehaus ist ein Beispiel, wie verantwortlich mit den Problemlagen bei Jugendlichen umgegangen wird.“

Der SPD-Arbeitskreis hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Konzept zu entwickeln, wie auch in der Region Neckar-Alb Kriminalprävention im Bereich der Jugend noch erfolgreicher umgegangen werden kann. Um kein lebensfernes Konzept zu entwickeln, gehen die Mitglieder in Einrichtungen, die Leuchttürme der Entwicklung sind und neue Wege aufzeigen.